Diese Kritzelei wird im Juni 28 Jahre alt. Menschenskinder, wie die Zeit vergeht, viel flotter jedenfalls als Zinksärge. (Februar 2022)
Was haben Max und Moritz mit Weihnachten zu tun?
Oder ein Zeppelin?
Wer je einen Zeppelin gesehen hat, muss dabei noch sehr klein gewesen und heute schon sehr sehr alt sein. Kindheitserinnerungen. Die haben etwas mit Weihnachten zu tun. Süß wie Plätzchen müssen sie sein. Oder überzuckert.
Junge Menschen heute gehören wahrscheinlich der letzten Generation an, der Max und Moritz vorgelesen wurde. Kinder werden in Bilderbüchern nicht mehr geschrotet und an das liebe Federfieh verfüttert. Nein, nein! Diese sorglosen Zeiten sind vorbei.
Es kitscht und trieft und alles ist heil.
So schönen Frost wie dieses Jahr hatten wir lange nicht vor Weihnachten.
Und weil das so ist, triefen wir mit.
Einen Vorsatz für das nächste Jahr habe ich auch schon: Plätzchen backen!
Anis
Lebkuchen
Spekulatius
Die alten Springerle hervorholen und
mit Teig und Leben füllen.
Dezember 2022
Ein freundlicher Mensch, Mann oder Frau, hat sich die Mühe gemacht, bis obenhin zu steigen, um den Aufkleber vom Straßenschild abzureißen. Wie war er da hinauf gelangt? Hatte er sich an der Laternenstange, woran das Straßenschild, unterhalb der auf alt gemachten Lampe, angebracht ist, mit Armen und Beinen hochgezogen? Oder waren es Zwei, ein Liebespaar vielleicht? Einer hockte auf den Schultern des anderen? Eine Leiter wird er wohl nicht zufällig dabei gehabt oder sich dafür eigens geholt haben. Dann hätte er gleich einen Putzeimer mitbringen und auch die Papierreste, die jetzt das kleine "U" noch immer überdecken, wegmachen können.
Welche Botschaft der entfernte Aufkleber zu Klebzeiten unter die Leute brachte; ich weiß es nicht. Ich vermute aber, es war eine Bosheit oder eine Pöbelei oder etwas in der Art. Auch mit der hat sich ein Mensch, Mann oder Frau, Mühe gemacht, ein Liebespaar vielleicht? Einer kann auch allein, den nassen Aufkleber in der Hand, Anlauf genommen haben, gesprungen sein und, "patsch" oder "bam", mit der der flachen Hand dem Straßenschild voll eins auf die Zwölf gegeben haben.
Aufkleber gibt es viele in Halberstadt. An Ampel- oder Schildermasten, Stromkästen und Lampenpfählen. Jedoch kaum an Straßenschildern, denn die hängen hier recht hoch. Die Judenstraße muss da auf jemanden einen besonderen Reiz ausgeübt haben.
Gesehen in Halberstadt am 14.08.2022
"Die Farben der Bewegung"
weiß blau rot
Es wird bunt,
wenn etwa ein Erpel namens Donald Rump, der - bloße Laune der Natur, des Friseurs oder des Erpels selbst - den Bürzel am falaschen Ende trägt, sich anschickt, weiße, christliche und männliche Vorherrschaft in die Farben der Republik zu hüllen und am Ende damit vielleicht sogar noch einmal durchkommt.
Montagsspaziergänge am Samstag, 7. Mai 2022 - Querdenker Marschieren in Darmstadt
Sollen wir ihn hier aufhängen?
Oder sollen wir ihn da aufhängen?
Am einfachsten ist, wir stellen ihn an die Wand.
Foto: www.kremlin.ru.
Die Nummer geht auf die Anekdote über Werner Finck zurück, er sei im März '33 mit einem Hitlerporträt auf die Bühne seiner Katakombe in Berlin getreten und habe gefragt, was er jetzt mit ihm machen solle, an die Wand stellen oder aufhängen? Zum Glück hatte er das so nicht getan, es hätte ihn wohl den Kopf gekostet. Die Witze die er tatsächlich gerissen hatte, haben in dann nur bis ins KZ gebracht.
Werner Paul Walther Finck (* 2. Mai in Görlitz † 31. Juli 1978 in München)
Kabarettist, Schauspieler, Schriftsteller
Sie hören nur deshalb so lange nichts von mir, weil ich seit dem 24. Februar vollauf damit beschäftigt bin, von einer Welt voller Deserteure zu träumen. (April 2022)
Querdenker sind keine Gefahr für heimische Singvögel
Aus Sicht heimischer Singvögel, stellen Querdenker weder eine Gefahr für Leib und Federn, noch für die freiheitlich demokratische Geflügelordnung dar. Querdenker importieren - in wohltuendem Unterschied zu Tierschützern - keine herrenlosen Katzen aus ganz Europa nach Deutschland.
Marillus Fitschersvogel, Ressortleiter Wissenschaft und Nonsens (10.02.2022)
Bevor Corona endemisch wird, muss ich noch schnell etwas loswerden: Die heute spazieren gehen, werden sich zerstreuen, wenn alle pandemiebedingten Maßnahmen aufgehoben sind. Aber nur ganz kurz. Dann werden sie wieder marschieren. Sie marschieren, weil sie den Parlamentarismus und unabhängige Medien und damit die Freiheit bekämpfen. Corona, Menschen auf der Flucht, Anstrengungen, nachfolgenden Generationen eine lebensfreundliche Welt zu hinterlassen - die Klimadiktatur wird vermutlich die nächste Sau sein, die sie durchs Dorf jagen - sind nur willkommene Anlässe zur Mobilisierung, in ihrem Kampf gegen die Aufklärung und die liberale Gesellschaft. (31.01.2022)
Morgen ist ja schon wieder Montag. Die Freiheit wollen, ohne Verantwortung, werden, auch in der kleinen, kleinen Stadt, in der ich lebe, wieder unterwegs sein. Was unterscheidet uns voneinander? Eigentlich nichts. Ich habe doch selber auch Füße! 30.01.2022
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"Zieht ein Ochse in den Palast, wird der Ochse nicht König, sondern der Palast wird zum Stall." (Tscherkessisches Sprichwort)
Präsident Erdogan hat immerhin so viel Verstand, sich als der Ochse, der er ist, selbst zu erkennen; sonst hätte er die Journalistin Sedef Kabaş für dieses Sprichwort nicht verhaften lassen müssen. Sein Verstand reicht jedoch nicht so weit, um zu erkennen, dass er damit der Welt tatsächlich zeigt, welch ein grober Ochse er in Wahrheit ist. (29.01.2022)